Abstract:
Staub aus der Wüste Sahara wird mit Unterstützung geeigneter Windysteme über tausende von Kilometern
bis nach Südamerika transportiert. Die mit dem Staub transportierten wichtigen Pflanzennährstoffe
erreichen aber nicht nur die Amazonasregion, sondern gelangen bis in den ecuadorianischen
Bergregenwald. Diese Regenwälder gelten als besonders artenreich. Es ist deshalb wichtig den Einfluss
von Elementeinträgen auf diese Ökosysteme zu verstehen. Die Arbeit untersucht Windrichtung
und Niederschlagsbedingungen über Brasilien und vergleicht diese mit in Ecuador gemessenen pHWerten
des Regenwassers. Die Niederschlagsdaten stammen von 30 verschiedenen, meteorologischen
Messstationen. Diese Daten werden in Sektoren zusammengefasst, die die tägliche Transportdistanz
der Staubpartikel widerspiegeln. Die Dauer des Partikeltransports wird aus einer Trajektorienanalyse
abgeleitet, die auch Informationen zu geeigneten Windbewegungen liefert. Ob Einträge stattfinden
oder nicht zeigen pH-Werte im Regenwasser, die einen definierten Grenzwert erreichen bzw. nicht
erreichen. Die Untersuchungsperiode dauert vom März bis Juli 2011. Die Annahme, dass erhöhte pHWerte
gleichzeitig mit Trockenkorridoren und geeigneten Windrichtungen auftreten, die einen Saharastaubtransport
ermöglichen, wurde teilweise bestätigt. Von den 4 Phasen mit pH-Werten über 6.5
korrelieren alle mit einem optimalen Luftpartikeltransport. 2 Zeitabschnitte verfügen ebenfalls über
die seltenen Trockenkorridore (für 5-tägige Transportdauer: weniger oder gleich 10mm/d/Sektor). Für
2 Phasen mit erhöhten pH-Werten fehlen entsprechende Abschnitte mit geringem Niederschlag. Diese
Schwankungen können durch Einträge von weiteren Staubquellen wie erhöhte Waldbrandaktivität
oder vulkanische Ereignisse ausgelöst werden. Ein realistischeres Szenario ist jedoch von Staubeinträgen auszugehen, die aufgrund zu strenger Kriterien bei der Auswahl der Trajektorien oder der Bestimmung von Trockenkorridoren nicht detektiert werden. Zeitabschnitte mit Trockenkorridoren und geeigneten Windbewegungen, ohne Auswirkungen auf den pH, treten ebenfalls auf. Eine Erklärung wird in der reduzierten Staubproduktion des Tschadgebiets im Sommer und im möglichen Ausregnen des Staubes vor Erreichen des Brasilianischen Staatsgebiets gefunden.